30. Aschermittwoch der Grassauer SPD in Mietenkam

22. Februar 2015

Zukunftsweisender Hochwasserschutz an der Tiroler Ache über die Staatsgrenzen hinaus notwendig

Im Sommer ist es 2 Jahre her, dass das Hochwasser der Tiroler Ache unseren Ort bedrohte, der Damm nach Osten zu aufbrach und in Folge auch die Eisenbahnbrücke und die Autobahn in Mitleidenschaft gezogen wurden, berichtete Bürgermeister Rudi Jantke. Zwar werde jetzt der technische Hochwasserschutz durch den Einbau von Spundwänden vorangetrieben, aber es gibt weder ein intensives Gespräch mit den betroffenen Bürgern und Gemeinden über einen weiterreichenden Hochwasserschutz, noch gibt es wirklich zukunftsweisende Planungen.

Der Fluss brauche mehr Raum, damit Hochwässer auch in der Zukunft beherrschbar bleiben, so Jantke. Dazu müsse eine Gesamtplanung für die Tiroler Ache über die Grenze hinaus auch in Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden in Österreich erfolgen. Dazu bleibe es aber auch weiterhin notwendig dem Klimawandel durch geeignete Maßnahmen vorzubeugen. Grassau gehe dabei mit gutem Beispiel voran, ob es die Nutzung der Sonnenenergie oder aber auch der Einsatz der Biomasse im gemeindlichen Heizwerk sei, so Jantke. Wünschenswert wäre, wenn auch die Bayerische Staatsregierung endlich sinnvolle Maßnahmen für die Energiewende einleiten und nicht nur als Bremser wirken würde.

SPD-Ortsvereinsvorsitzender Dr, Dieter Hahn freute sich, die vielen Besucher zum nunmehr 30. Kommunalpolitischen Aschermittwoch im neu gestalteten Veranstaltungssaal in Mietenkam begrüßen zu können.

Erweiterung des Heizwerks 470.000 € günstiger als geplant

Mit der Erweiterung des gemeindlichen Heizwerks wurde im letzten Jahr eine wichtige Maßnahme zur sicheren Versorgung der Gemeinde mit Wärme verwirklicht, stellte Marktgemeinderat Herbert Gschöderer fest. Für die Erweiterung waren 2,2 Millionen € angesetzt, letztendlich wurde diese Maßnahme aber um 470.000 € günstiger.

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Bürgermeister Rudi Jantke beim 30. Kommunalpolitischen Aschermittwoch der SPD in Mietenkam

Sicherung der Notfallrettung für Grassau und das Achental

In den letzten Monaten konnten in Grassau einige wichtige Vorhaben fertig gestellt und auch in Angriff genommen werden, betonte Marktgemeinderat Hans Hornberger. Für Grassau und das ganze Achental sei die Einweihung des neuen BRK-Dienstgebäudes mit Notarztstation diese Woche ein wichtiger Moment. Damit werde die Notfallrettung bei uns im Tal auf Dauer gesichert und den ehrenamtlichen und ehrenamtlichen Helfern werden damit optimale Arbeitsbedingungen geboten. Mit den Planungen für die energetische Sanierung und die Barrierefreiheit der Schule wurden Planungen in Auftrag gegeben. Die erforderlichen Maßnahmen werden dann 2016 in Angriff genommen, wobei es bei der Festlegung der Reihenfolge der Maßnahmen jedem im Gemeinderat klar sei, so Hornberger, dass dabei immer das Wohl der Kinder im Vordergrund stehen werde. Untersucht werde derzeit auch das Sportlerheim. Ob dies neue erbaut werden müsse oder eine Sanierung erforderlich sei, werde dann nach Vorliegen der Untersuchungen entschieden.

Mit dem von privater Seite geplanten Bau eines mittelgroßen Hotels mit ca. 100 Betten auf dem Gelände ehemaligen Minigolfplatzen werde eine wichtige Angebotslücke in Grassau geschlossen. Nach dem Verlust von vielen Gästebetten in den letzten Jahren, sei so ein Objekt wünschenswert für den Tourismus-Ort Grassau.

Schönes Ortszentrum in Mietenkam entstanden

Nach Beendigung der Ortskernsanierungen in Grassau und Rottau, sei nun auch dieser in Mietenkam fast fertig gestellt, erläuterte Stefan Kattari. Dabei könne man aber davon sprechen, dass mit der Verschwenkung der Kreisstraße auf der ehemaligen Südspange des Heideweges nun ein echter Ortskern in Mietenkam entstanden ist. Nun ist zu hoffen, dass sich dort im Bereich zwischen Kirche und dem neue entstandenen Dorfladen das Dorfleben weiter entwickeln werde. Der in Zusammenarbeit mit den Bürgern neu geschaffene Veranstaltungsraum und das Dorf Café werden schon sehr gut angenommen. Insgesamt eine für alle Mietenkamer sehr erfreuliche Maßnahme, welche im Juni dann mit einer offiziellen Feier eingeweiht werden soll.

Schuldenfrei bis 2018

Marktgemeinderätin Marina Gasteiger berichtete aus den ersten Beratungen des Gemeindehaushalts. Im Gegensatz zum Vorjahr könne man heuer fast von einem ‚Sparhaushalt' reden. Nachdem im letzten Jahr einige größere Investitionen vorgenommen und finanziert wurden, wie die Ortssanierung in Mietenkam und auch der Neubau des BRK-Heimes, sind für 2015 nur wenige größere Maßnahmen geplant. Es soll die Erweiterung des Feuerwehrhauses und die lange überfällige Brückensanierung in der Au realisiert werden. Heuer sollen auch 1 Million € Kredite getilgt und 0,5 Millionen € der Rücklage zugeführt werden. Nach dem heutigen Stand sind im Jahre 2018 unsere gemeindlichen Rücklagen höher als die Verschuldung. Dann ist die Gemeinde de facto schuldenfrei, so Gasteiger. Dies eröffne dann die Möglichkeit, sich schon lange erhofften Maßnahmen zu widmen, wie das Feuerwehrhaus in Rottau und einer Turnhalle in Grassau.

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30. Kommunalpolitischen Aschermittwoch der SPD in Mietenkam mit Hans Hornberger

Neuer zentraler Wertstoffhof für Grassau, Marquartstein und Staudach

Der Wertstoffhof benötige mehr Platz, wenn er die gestellten Aufgaben auch erfüllen solle, stellte Alfred Körner einleitend fest. So seien für den geplanten Hof eine deutlich verlängerte Öffnungszeit im Interesse der Bürger und auch eine Erweiterung der anzunehmenden Wertstoffe beabsichtigt. So solle z.B. Sperrmüll oder Elektroschrott abgegeben werden können. Die standortunabhängige Ausschreibung laufe derzeit. Wenn diese abgeschlossen sei, so Körner, werde die Bevölkerung in einer öffentlichen Veranstaltung informiert und in die weitere Beratung einbezogen.

Ärgernisse über Ablehnung von Geschwindigkeitsbeschränkungen

Sehr ärgerlich sei er schon manchmal in Verhandlungen mit überörtlichen Verkehrsbehörden, welche immer wieder notwendige geschwindigkeits-absenkende Maßnahmen im Ort ablehnen, berichtete Bürgermeister Rudi Jantke. Ob dies bei dem Geschwindigkeitstrichter bei der Ortseinfahrt nach Rottau von Bernau aus, ob dies eine Geschwindigkeitsbegrenzung am Klaushäusl beim Überweg zum Moor-Erlebnisweg, ob dies bei den Mittellinien im Kurvenbereich in Mietenkam an der Kirche sei, immer wieder werden solche Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit abgelehnt. „Muss denn wirklich erst etwas passieren, damit etwas passiert!" stellte Jantke abschließend fest.

30 Jahre Kommunalpolitischer Aschermittwoch

Mit vielen Bildern führte SPD-Fraktionsvorsitzender Olaf Gruß abschließend durch die Geschichte des Kommunalpolitischen Aschermittwochs in Mietenkam. Als 1985 die erste Veranstaltung stattfand, konnte der damalige SPD-Vorsitzende Dr. Hartmut Buchner noch den damals frisch gewählten Faschingsbürgermeister Karl Fürnsteiner begrüßen. Schon im folgenden Jahr begrüßte dann der von der SPD aufgestellte Bürgermeisterkandidat Raimund Schupfner die zahlreichen Besucher. Damit begann eine Zeit von nunmehr bald 29 Jahren mit SPD-Bürgermeistern in Grassau. Themen beim Aschermittwoch über die Jahre waren immer wieder die Verkehrssituation, Radweg nach Übersee, Bauland für Einheimische, Veranstaltungssaal und Feuerwehr, aber auch kleinere Wünsche, wie eine internationale Telefonzelle vor 30 Jahren oder heuer ein Briefkasten in Mietenkam. Viele Wünsche könnten erfüllt werden, aber manche blieben offen. Olaf Gruß ließ dann seinen Rückblick mit Bildern vom 1. Maibaum in Mietenkam 1985 ausklingen und stellte damit eine Verbindung zu dem für diesen Mai geplanten neuen Maibaum her.

Grassau, 19. Februar 2015
Olaf Gruß

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