Die Marktgemeindräte der SPD-Fraktion und Bürgermeister Rudi Jantke nutzten den traditionellen Dreikönigsfrühschoppen der Grassauer SPD, um interessierte Bürgerinnen und Bürger über die erfolgreiche Arbeit der vergangenen zwölf Monate zu informieren. Ortsvereinsvorsitzender Julian Denk und Bürgermeister Rudi Jantke betonten, dass die Grassauer SPD seit Jahrzehnten für die transparente Weitergabe von Informationen aus dem Marktgemeinderat an die Bevölkerung stehe. Der nächste öffentliche Termin ist der kommunalpolitische Aschermittwoch der SPD in Mietenkam am 10. Februar.
Grassau – Gut besucht war der Dreikönigs-Frühschoppen der Grassauer SPD am Reifinger See. Julian Denk, Vorstand des Ortsvereins, lobte die kontinuierlich gute kommunalpolitische Arbeit der SPD in Grassau. Mit Blick auf die Flüchtlingskrise in Europa betonte er das gute Auskommen mit den Flüchtlingen in Grassau. Er warnte eindringlich davor, „Rattenfängern" hinterher zu laufen. Mit den Flüchtlingen, für die Grassau seit mittlerweile 28 Jahren eine Unterkunft stellt, habe es seit dieser Zeit keine nennenswerten Probleme gegeben, stellte auch Bürgermeister Rudi Jantke heraus. Mit 170 Flüchtlingen beherberge Grassau derzeit die meisten im Landkreis Traunstein. Jantke mahnte deshalb die Solidarität unter den Kommunen im Landkreis an, von denen einige noch gar keine Flüchtlinge aufgenommen haben.
Marktgemeinderätin und Sportreferentin Marina Gasteiger informierte über aktuelle Entwicklungen im Sportpark in Brandstätt. So habe die Triathlonabteilung der SG Katek beantragt, einen Container zur Aufbewahrung von Sportgeräten und zur Betreuung von Kindern während des Trainings aufstellen zu dürfen. Das sanierungsbedürftige Sportheim werde im Lauf der kommenden Jahre sukzessive instand gesetzt. Vordringlich ist dort der Austausch der Fenster. Außerdem sei die Sanierung der in die Jahre gekommenen Leichtathletik-Anlagen im Sportpark mittlerweile in das vom Ökomodell Achental erstellte IKEK (Integriertes kommunales Entwicklungskonzept) aufgenommen worden. Damit werden interkommunal bedeutsame Maßnahmen der kommunalen Daseinsvorsorge mit bis zu 60% der Kosten gefördert. Gasteiger lobte zuletzt den von der Gemeinde unter Beteiligung der Familienstelle und der Kindergruppe „Grassauer Hüpfer" neu gestalteten Spielplatz an der Staffenstraße.
Von den Bemühungen um die Einrichtung eines Naturparks berichtete Stefan Kattari. Dieser soll den Planungen zufolge die Gemeinden rings um den Chiemsee sowie Teile der Chiemgauer Alpen umfassen. Dabei könne der Naturpark, der in Form eines Vereins gegründet werden soll, die beteiligten Gemeinden besser vernetzen und zwischen Interessengruppen vermitteln. Von einem Naturpark gingen keinerlei Einschränkungen aus, wie von vielen Landwirten befürchtet worden sei, betonte Kattari. Der Abstimmung im Marktgemeinderat im Dezember vorausgegangen seien deshalb zahlreiche Gespräche und eine eigene Informationsveranstaltung für die Landwirte von Grassau und Rottau. In seiner jüngsten Sitzung im Dezember befürwortete der Marktgemeinderat den Beitritt. An der Mietenkamer Straße südlich der Tennishallen ist ein Hotel mit 84 Betten geplant, berichtete Herbert Gschöderer. Tennishallen und Hotel teilten sich künftig den Parkplatz, wobei zusätzlich eine Tiefgarage zur Verfügung stehen werde. So habe der Marktgemeinderat dem Bebauungsplan zugestimmt. Gschöderer machte deutlich, dass er den Hotel-Neubau für einen Gewinn für Grassau halte. Auch Bürgermeister Rudi Jantke begrüßte die Planungen, denn für Betten im mittleren Preissegment bestehe Bedarf, nachdem viele Privatvermieter und einige Hotels weggefallen seien und die Bettenzahl auf 1300 geschrumpft sei. Generell werde der Tourismus als Wirtschaftszweig unterschätzt. Jantke rechnete vor, dass die mehr als 140.000 Übernachtungen in Grassau pro Jahr einen Umsatz von 8,5 Mio. Euro brächten, von dem viele Arbeitsplätze direkt und indirekt abhingen. Der Neubau des Hotels und die geplante Erweiterung des Golfresorts um 100 Betten seien deshalb nur zu begrüßen.
Als großes Glück bezeichnete Alfred Körner, dass Grassau und Rottau über zwei so gute und große Feuerwehren verfügten. Im vergangenen Jahr seien 2250 ehrenamtliche Arbeitsstunden bei 160 Einsätzen in Grassau und 570 Stunden bei 63 Einsätzen in Rottau geleistet worden. Dafür sprach Körner den Feuerwehrlern Respekt und Dank aus. Für das kommende Jahr stehe die Einführung des Digitalfunks an. Getragen würden diese Ausgaben in Höhe von 70.000 Euro von der Marktgemeinde. Der Feuerwehrverein gebe einen Zuschuss. 2016 und 17 könne nun endlich auch die dringend benötigte Erweiterung des Feuerwehrhauses in Grassau samt einer Zufahrt von Norden und weiteren Parkplätzen in Angriff genommen werden. Für 2017 sei schließlich die Ersatzbeschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs geplant, für das ca. 430.000 Euro veranschlagt werden. Körner warb eindringlich um Nachwuchs, um auch in Zukunft die Einsatzstärke beider Feuerwehren gewährleisten zu können.
„Es hat sich gelohnt", resümierte Olaf Gruß die mittlerweile fünf Jahre zurück liegende Entscheidung, die Ortsmitte von Mietenkam zu sanieren. Die Maßnahmen haben überzeugt – so habe sich der Dorfladen mit Café zu einem Treffpunkt entwickelt und der neu entstandene Platz südlich der Kirche sei ebenso wie der Dorfsaal mit Veranstaltungen belebt. Für den Heatpipe-Reformer auf dem Gelände des Heizwerks in Eichelreuth stellte Gruß Bewegung in Aussicht. Nachdem der Betreiber der Forschungsalage 2012 Insolvenz angemeldet hatte, sei es nun dem Biomassehof Achental gelungen, die Anlage zu übernehmen. Nun soll erprobte Technik zum Einsatz kommen. Die Gebäudehülle bleibe erhalten, ebenso der Gasmotor mit 380kW Leistung. Die Wärmeleistung mit bis zu 500kW soll in die bestehende Fernwärmeversorgung eingespeist werden. In etwa sechs Monaten soll der Umbau abgeschlossen sein. Schließlich habe die SPD-Fraktion aufgrund der positiven Erfahrungen mit Geschwindigkeitsanzeigen an den Ortseingängen von Rottau und Mietenkam einen Antrag im Marktgemeinderat eingebracht, weitere Messgeräte an den Ortseingängen anzubringen. Diese werden demnächst montiert. Gruß ging auch auf das Klima im Marktgemeinderat ein, das auch in dieser Wahlperiode wieder sehr gut sei. Er lobte die gute Zusammenarbeit zwischen allen Fraktionen und führte das gute Gesprächsklima auch auf die ausführliche Informationspolitik von Bürgermeister Rudi Jantke und den Rathausmitarbeitern zurück.
Von den Planungen zur Sanierung der Grund- und Mittelschule Grassau berichtet Hans Hornberger. Abhängig vom Finanzplan des Markts Grassau kommen zusätzlich zur notwendigen Sanierung auch die Schaffung von weiteren Unterrichtsräumen sowie die Errichtung einer 2,5fach-Turnhalle in Betracht. Vor der endgültigen Entscheidung müssen noch Kostenschätzungen für die unterschiedlichen Varianten sowie die schulaufsichtliche Genehmigung eingeholt und Raumprogramm sowie Förderhöhe abgeklärt werden. Hornberger sieht in der großen Lösung Vorteile, denn durch die Schaffung von neuen Unterrichtsräumen könne während der Sanierungsarbeiten auf eine externe Auslagerung von Klassen verzichtet werden. Zusätzlich biete sie die Chance, endlich eine angemessene Sporthalle für Schule und örtliche Vereine zu schaffen. Hornberger verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass der Marktgemeinderat den Mut dazu aufbringe. Die SPD-Fraktion stehe jedenfalls geschlossen hinter den Überlegungen.
Bürgermeister Rudi Jantke freute sich über neue Entwicklungen im Bereich des Gewerbeparks. Nachdem die bisherige Eigentümerin Maier Mitte Dezember an eine Rosenheimer Immobiliengesellschaft verkauft habe, erwarte sich die Gemeinde nun neue Impulse auf dem Gelände. So könnte dort womöglich der gemeinsame Wertstoffhof der Gemeinden Grassau, Staudach-Egerndach und Marquartstein unterkommen, für den es bislang kein geeignetes Grundstück gab. Die Firma Katek plane ein neues Logistik-Gebäude an der Bahnhofstraße südlich des Kreisverkehrs. Jantke zeigte sich erfreut, dass Katek in die mehr als 450 Arbeitsplätze am Ort investiere. Im Bereich der erneuerbaren Energien stünden mit den geplanten Sanierungen des Sportheims und der Grund- und Mittelschule weitere wichtige Schritte an. Auch das neu errichtete BRK-Gebäude erfülle natürlich alle Standards. Die Erweiterung des Heizwerks um einen zweiten 3MW-Kessel habe zum kompletten Verzicht auf Heizöl geführt und spare damit jährlich 5000 Tonnen CO2 ein. Abschließend konnte Jantke vermelden, dass Grassau wie in den vergangenen Jahren auch um etwa 100 Einwohner gewachsen sei. Dies sei auf Zuzug zurückzuführen, denn nach wie vor übersteigt die Zahl der Todesfälle diejenige der Geburten in Grassau. Darüber hinaus habe es 2015 mit 41 Hochzeiten im Vergleich zu den Vorjahren viele Trauungen gegeben.
Die nächste kommunalpolitische Veranstaltung der Grassauer SPD findet in Mietenkam statt. Am 10. Februar lädt der Ortsverein zum traditionellen politischen Aschermittwoch ein. Auch hier stehen nicht die großen Reden im Vordergrund, sondern die freie Aussprache über alle Themen der Gemeinde.