Dreikönigsfrühschoppen der Grassauer SPD

17. Januar 2022

Auch in diesem Jahr verhinderte Covid die Durchführung des traditionellen Dreikönigsfrühschoppens des Grassauer SPD-Ortsvereins. Stattdessen musste die Veranstaltung online erfolgen. Sie wurde aufgezeichnet und kann unter https://youtu.be/3VYbH0HDqg4 angeschaut werden.

Tobias Gasteiger, Vorsitzender des Ortsvereins, begrüßte die Teilnehmer und gab seinem Bedauern Ausdruck, dass ein persönliches Treffen der Vereinsmitglieder und Parteifreunde pandemiebedingt nicht möglich gewesen sei.

Marktgemeinderätin uns Fraktionssprecherin Marina Gasteiger berichtete über den Bautenstand des neuen Rottauer Feuerwehrhauses. Hier soll die sog. Führungsstelle für den Bereich südlicher Landkreis Traunstein, Traun- und Achental untergebracht werden, um im Katastrophenfall wichtige Koordinierungsaufgaben wahrzunehmen. De Kosten des Projekts werden sich auf ca. 3,5 Millionen Euro belaufen. Die Fertigstellung der Bauarbeiten und eine zusätzliche Beschaffung eines neuen Löschfahrzeuges sind für 2023 vorgesehen.

Ein weiteres wichtiges Bauprojekt stellen Abriss und Neubau der Tennishallen an der Mietenkamer Straße dar, berichtete Marktgemeinderätin Gasteiger weiter. Die bestehenden Hallen sind aus bautechnischer und energetischer Sicht nicht mehr sanierbar. Um sicherzustellen, dass die Fläche auch weiterhin für sportliche Zwecke zur Verfügung steht, hat der Marktgemeinderat eine Veränderungssperre erlassen. Nach den Plänen des Investors soll die neue Halle im Erdgeschoss einen Bowling-, einen Boulder- und Billardbereich sowie ein Bistro beherbergen, darüber sind drei Indoor-Tennishallen geplant. Auch 48 Mitarbeiterwohnungen für Angestellte des Achental-Hotels sind vorgesehen. Durch entsprechende Verträge soll sichergestellt werden, dass hier ausschließlich Mitarbeiter untergebracht werden und keine Zweitwohnungen entstehen. Die Belegung der Sportanlagen soll für Vereine, den Breitensport und Hotelgäste je zu einem Drittel zur Verfügung stehen, die Preise sollen für die jeweiligen Nutzer erschwinglich sein.

2022-01-04 Dreikönigsfrühschoppen
Referenten der Online-Veranstaltung: Oben Dieter Hahn (Organisator), Franz Heuberger, Katharina Schmuck; Mitte: Marina und Tobias Gasteiger, Olaf Gruß, Richard Schreiner; unten: Stefan Kattari.

Ein wichtiger Punkt unter den Vorhaben, die die Grassauer SPD im letzten Programm zur Grassauer Kommunalwahl angekündigt hatte, war die Erweiterung des Fernwärmeversorgung auch für die Ortsteile Rottau und Mietenkam. Zum Stand der Planungen in Rottau berichtete Marktgemeinderat Richard Schreiner. Demnach zeichnete sich schon bald ab, dass in Rottau aufgrund der großen Entfernung zum Grassauer Heizwerk keine direkte Anbindung infrage kam, sondern ein eigenes Heizwerk geplant werden müsse. Eine extern vergebene Machbarkeitsstudie kam zu dem Ergebnis, dass eine Mindestabnahmemenge von 3.500 MWh/Jahr, entsprechend etwa 90 Wärmelieferverträgen, erforderlich wäre, um innerhalb von 20 Jahren eine Amortisierung des Projekts zu erreichen. Nach derzeitigem Stand sind bereits 127 Verträge unterschrieben, sodass das Projekt gesichert ist. Auch ein Standort an der Straße von Rottau nach Bernau ist bereits gefunden, ein Ingenieurbüro wurde mit der Planung beauftragt.

Einfacher könnte die Versorgung von Mietenkam zu realisieren sein. Marktgemeinderat Olaf Gruß berichtete, dass es dem technischen Fortschritt zu verdanken sei, dass Mietenkam nun direkt an die Grassauer Zen­trale angeschlossen werden könne. Da bislang insgesamt 81 Hausbesitzer ihr Interesse bekundet haben, sich sofort oder in den nächsten Jahren an das Fernwärmenetz anschließen zu lassen, könnte die Fernwärme für Mietenkam möglich werden, Eine Entscheidung sei jedoch noch nicht getroffen worden.

Marktgemeinderat Franz Heuberger berichtete über die Haltung des SPD-Ortsvereins in sozialen Fragen im Allgemeinen und über die Bemühungen der Marktgemeinde zur Unterstützung ihrer Bürger im sozialen Bereich. Ausführlicher ging er auf die Ehrenamtsstelle, die Familienstelle und die Pflegestützpunkte des Landkreises in Grassau ein. Während die Familienstelle sich schon seit vielen Jahren mit großem Erfolg um die Sorgen und Nöte sozial schwacher und in Not geratener Familien kümmert, wurde die Ehrenamtsstelle erst vor Kurzem als Bindeglied zwischen den im Ehrenamt tätigen Vereinen und Bürgern und der Gemeindeverwaltung gegründet. Sie stellt bereits heute ein wichtiges Beratungsorgan auf diesem Gebiet dar.

Über den Fortschritt der Bauarbeiten an der neuen Kindertagesstätte in der Nähe des Seniorenheims Kaiserblickstraße berichtete Marktgemeinderätin Katharina Schmuck. Das Gebäude soll in Holzbauweise errichtet werden, was zunächst wegen Lieferengpässen bei Holz zu Problemen zu führen schien. Man kam jedoch auf die Idee, gemeindliches Rechtholz im Tausch mit Bauholz einzusetzen, sodass im Frühjahr mit dem Aufbau begonnen werden kann und die Kita bis zum Herbst bezugsfertig sein könnte. Zunächst ist eine Belegung mit zwei Gruppen (Kita und Krippe) vorgesehen, eine Erweiterung um bis zu vier weiteren Gruppen ist möglich.

Bürgermeister Stefan Kattari berichtete über das derzeit größte Bauprojekt in Grassau, nämlich die Sanierungs- und Neubau-Arbeiten an der Schule. Insgesamt wird das Projekt an die 25 Millionen Euro kosten, wovon Grassau 11-12 Millionen selbst schultern muss. Diese Summe lässt sich finanzieren, allerdings zulasten anderer Projekte, die evtl. verschoben werden müssen. Vorgesehen ist eine wesentliche Erweiterung der Offenen Ganztagsschule mit eigener Mensa im Bereich der jetzigen Aula. Eine neue, ebenfalls größere Aula mit eigener Bühnentechnik soll im Neubaubereich entstehen. Sie soll nicht nur für schulinterne Zwecke, sondern auch für Vereine und andere Externe nutzbar sein. Begonnen werden soll mit den Sanierungsarbeiten im Frühsommer, parallel werden die Arbeiten am Neubauteil beginnen. Abgeschlossen werden sollen die Arbeiten noch in dieser Wahlperiode.

Kattari sprach anschließend noch zwei erfreuliche Nachrichten an, und zwar zum einen die Fünfzigjahrfeier der Vereinigung der Gemeinden Grassau und Rottau, die in diesem Jahr ansteht, sowie die Auszeichnung, die Grassau kürzlich als bienenfreundlichste Gemeinde im Bezirk Oberbayern erhalten hat. Abschließend bedankte sich Kattari bei seinen SPD-Genoss(inn)en, aber auch bei allen Marktgemeinderatskolleg(inn)en für die bisherige gute Zusammenarbeit. Seine Überzeugung, dass Parteipolitik in der Kommunalpolitik nichts zu suchen habe, sehe er in Grassau voll bestätigt.

Tobias Gasteiger beendete die Online-Sitzung und gab seiner Hoffnung Ausdruck, im nächsten Jahr wieder eine Präsenzveranstaltung in der Wirtschaft am Reifinger See planen zu können.

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