Grassauer SPD-Fraktion besucht neues Seniorenheim

25. Juli 2020

Im Rahmen ihrer regelmäßigen Besuche bei wichtigen Grassauer Sicherheits-, Gewerbe-, Sozial- und Kultureinrichtungen traf sich die SPD-Fraktion des Marktgemeinderates auf dem Gelände des im Bau befindlichen neuen Seniorenheims in der Kaiserblickstraße.

Seit 1998 gibt es in Grassau, im ehemaligen Gasthof Weißbräu in der Rottauer Straße ein privat betriebenes Seniorenheim. Es ist inzwischen in die Jahre gekommen und entspricht nicht mehr den heutigen gesetzlichen Anforderungen und Nutzererwartungen an ein modernes Heim. Seit 2017 gab es deshalb Planungen zur Schließung der bestehenden Einrichtung und Neubau auf dem gegenüberliegenden Rossanger. Diese scheiterten jedoch an dem Umstand, dass das vorgesehene Gelände als hochwassergefährdet gilt und seitens des Landratsamts Traunstein mit einer Veränderungssperre versehen wurde. Auf der Suche nach einem alternativen Standort wurde man schließlich an der Gänsbachstraße, neben dem Gewerbepark fündig. Die neue Zufahrt erhielt den Namen Kaiserblickstraße. Inzwischen ist der Bau schon sehr weit fortgeschritten. Mit der Eröffnung ist am 1. März 2021 zu rechnen.

Die sehr fachkundige und auskunftsfreudige Führung für die SPD-Fraktion fand durch den Geschäftsführer der künftigen Betreiberfirma Anthojo, die schon das bestehende Heim in Grassau leitet, Herrn Anagnostopoulos, und die Grassauer Einrichtungsleiterin Marina Egart statt. Schon von außen fiel positiv ins Auge, dass der sehr voluminöse Baukörper durch geschickte architektonische Maßnahmen, die in enger Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Grassau entwickelt wurden, durch die Verwendung von viel Holz an den Fassaden und durch geschickte Dachgliederungen insgesamt einen sehr ansprechenden Eindruck macht.

2020-07-20-Seniorenheim
Die SPD-Fraktion des Marktgemeinderates auf dem Gelände des im Bau befindlichen neuen Seniorenheims in der Kaiserblickstraße

Das Heim soll 106 Pflegeplätze, eine Tagespflege mit 20 Plätzen sowie eine Einrichtung für betreutes Wohnen mit 21 Wohneinheiten haben. Geplant sind etwa 90 % Einzelzimmer und 10 % Doppelzimmer. Im Erdgeschoss ist der Wohnbereich mit Spezialisierung auf Demenz- und Tagespflege angesiedelt, ferner ein Bistro. In den weiteren Stockwerken sind die Bewohnerzimmer untergebracht. In jedem Stockwerk befinden sich „Marktplätze“ für gemeinsames Essen und Begegnung. Großzügige Gemeinschaftsflächen ergänzen das Angebot.

Da bereits einige Musterzimmer eingerichtet sind, konnte sich die Fraktion ein Bild von Größe und Ausstattung der Zimmer machen. Mit ca. 16 m2 plus Bad und Balkon machten die Einzelzimmer durchaus einen akzeptablen Eindruck. Größere Zimmer sind natürlich immer wünschenswert, sie sollen aber bezahlbar bleiben. Die Zimmer haben zudem jeweils einen Ausgang zu einem sehr großzügigen Gemeinschaftsbalkon.

Die 2- und 3-Zimmer-Wohnungen im Obergeschoss für betreutes Wohnen sind hochwertig ausgestattet und erlauben einen traumhaften Blick in die weitere Umgebung und in die Berge.

Noch nicht besichtigt werden konnten die Außenanlagen. Geplant sind ein seniorengerechter Garten sowie ein Demenzgarten.

Bei der Belegung sollen Grassauer bevorzugt berücksichtigt werden. Die derzeitigen Bewohner des alten Seniorenheims können in das neue umziehen, ebenso die Bewohner eines in Auflösung befindlichen Reit im Winkler Wohnheims von Anthojo.

Marktgemeinderat Richard Schreiner erkundigte sich nach dem Bedarf an Heimplätzen. Herr Anagnostopoulos sah überhaupt keine Probleme, alle Plätze zu belegen, da bereits durch die Umzügler aus Grassau und Reit im Winkl 76 der 106 Plätze reserviert seien, Frau Egart bestätigte außerdem, dass schon jetzt fast täglich Anfragen zur Belegung der restlichen Plätze eingingen. Im Übrigen seien die immer wieder aufkommenden Gerüchte hinsichtlich befürchteter Überkapazitäten unrealistisch, da zur Zeit zwar viele Heime im Landkreis gebaut würden, diese aber fast ausnahmslos Ersatzbauten für zu schließende Einrichtungen seien, nicht aber echte Neubauten. Die Frage nach der geplanten Anzahl der Mitarbeiter wurde mit 70-80 beantwortet.

Die Fraktionsmitglieder bewerteten die Entscheidung für das Heim an dieser Stelle und die bauliche Ausführung als sehr gut. Insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland werde es auch künftig großen Bedarf an qualitativ hochwertigen, aber dennoch bezahlbaren Heimplätzen für Senioren geben.

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