Große Investitionen in die Zukunft

Zahlreiche Interessierte beim gemeindepolitischen Aschermittwoch des SPD-Ortsvereins Grassau im Mietenkamer Dorfsaal.

15. Februar 2018

Beim 33. kommunalpolitischen Aschermittwoch des SPD-Ortsvereins Grassau standen aktuelle Planungen im Vordergrund. Berichtet wurde unter anderem über die Haushaltslage, ein mögliches Baugebiet in Rottau, die Schulhaussanierung und den Turnhallenneubau. Auch die landespolitischen Themen Glyphosat und Straßenausbaubeiträge waren Thema. Die SPD-Marktgemeinderäte und Bürgermeister Rudi Jantke standen dabei Rede und Antwort.

Grassau – Bereits zum 33. Mal lud der SPD-Ortsverein Grassau zum gemeindepolitischen Aschermittwoch. Gut dreißig Interessierte folgten den Ausführungen im Mietenkamer Dorfsaal und nutzten die Möglichkeit, um Fragen zu stellen und mit den Gemeinderäten und Bürgermeister Rudi Jantke zu diskutieren. Stefan Kattari, Fraktionssprecher im Marktgemeinderat, berichtete vom Baufortschritt beim Logistikgebäude der Firma Katek und von den Planungen im jetzigen Gewerbepark. Ein möglicher Wohnungsbau auf einem Teilareal sei eine Chance für Grassau, die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt zu entzerren und sozialen Wohnungsbau zu verwirklichen. „Dass die CSU den Freien Wählern ein Wahlkampfthema klaut, wie aktuell bei den Straßenausbaubeiträgen, ist nicht neu.“, so Ortsvereinsvorsitzender Tobias Gasteiger. Die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge sei zwar eine wichtige Entlastung der Bürger. Er frage sich allerdings, woher die Kommunen nun die fehlenden Finanzmittel erhalten werden und ob die bayerische Staatsregierung sich auch nach der Wahl noch an die Finanzierungslücke erinnern werde.

Turnhalle

Der Turnhallenneubau werde im März oder April beginnen und bis zum Schuljahr 2019/20 abgeschlossen, führte Marktgemeinderat Hans Hornberger aus. Danach werde die jetzige sogenannte neue Turnhalle in Unterrichtsräume umgebaut und das Schulgebäude saniert. Die Weiterführung des Schulbetriebs sei stets gewährleistet, weil Klassen aus den Sanierungsbereichen in die neuen Unterrichtsräume zögen. Bereits abgeschlossen sei der barrierefreie und behindertengerechte Ausbau. Hier stehe nur mehr die Abnahme durch den TÜV aus. Marktgemeinderätin und Sportreferentin Marina Gasteiger stellte die Ausstattung der geplanten 2,5fach-Turnhalle vor. Es seien auch die Wünsche der Schule und der Sportvereine berücksichtigt worden, z.B. leistungsstarke LED-Beleuchtung oder eine Schallschutztrennwand zwischen den beiden Turnhallenteilen. Die Mehrkosten für eine 3fach-Turnhalle hätten bei minimalem Raumgewinn ca. 1 Mio. Euro betragen, erklärte sie auf Nachfrage.

Baugebiete Rottau und Mietenkamer Straße

Die Marktgemeinderäte Olaf Gruß und Herbert Gschöderer stellten zwei Baugebiete im Gemeindegebiet vor. Während die Planungen für ein Mischgebiet an der Mietenkamer Straße südlich der Tennishallen schon weit fortgeschritten seien, wie Gschöderer berichtete, stehe man am westlichen Ortsausgang von Rottau noch am Anfang, so Gruß. Vor mehreren Jahren hatte die Rottauer Bevölkerung ein deutlich größeres Wohngebiet an gleicher Stelle mehrheitlich abgelehnt. Nun sei eine Abstufung von Gewerbegebiet für die Firma Feichtlbauer über Mischgebiet mit Gewerbe- und Wohnnutzung hin zu einem Wohngebiet an der Adersberg-Straße vorgesehen. Dabei entstünden auch Baugründe im Einheimischen-Modell. Für den Marktgemeinderat sei stets klar gewesen, dass die Rottauer auch über die aktuelle Planung abstimmen müssten. Noch im Februar finden deshalb Informationsveranstaltungen und die Bürgerbefragung statt.

Feuerwehren

Bürgermeister Rudi Jantke lobte den Einsatz der freiwilligen Feuerwehren in Grassau und Rottau und hob hervor, in welchem Maße das Gemeindeleben auf die ehrenamtliche Arbeit der beiden Einrichtungen angewiesen sei. Nachdem der notwendige Grundstückstausch, der sich mehrere Jahre hingezogen hatte, nun abgeschlossen ist, könne heuer endlich mit der Erweiterung des Feuerwehrhauses Grassau begonnen werden. Die Kosten dafür werden 400.000 Euro betragen. Den gleichen Betrag hatte das neue Löschfahrzeug LF20 gekostet, das Ende vergangenen Jahres in Dienst gestellt wurde. Die Gemeinde hat dafür einen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro vom bayerischen Staat erhalten. In naher Zukunft stünden Investitionen für die Feuerwehr in Rottau an, so Jantke weiter. Dort werde ebenfalls ein neues Löschfahrzeug fällig, zudem ist der Bau eines Feuerwehrhauses geplant.

Glyphosat

Die Zustimmung eines CSU-Ministers zur Verlängerung von Glyphosat zeige, so Kattari abschließend, dass die CSU trotz aller Heimatministerien keineswegs sorgfältig mit der Heimat umgehe. Zwar werde die Umwelt durch ein Glyphosatverbot noch lange nicht wieder heil. Es wäre aber ein wichtiger Schritt gewesen, die Gesundheit der Bürger zu schützen, dem Artenverlust entgegen zu wirken und das Bienensterben ernst zu nehmen. Dass die Pidinger Molkerei auf glyphosatfreie Anbaumethoden setze, sei dagegen ein Schritt in die richtige Richtung. „Wir bleiben dran!“ versprach Kattari.

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