Hervorragende Fastenrede beim Starkbierfest in Grassau

25. März 2025

Von der kunstvollen Bücherkiste bis zum „Bürowandern“ im Rathaus Der Andrang beim Starkbierfest war riesig, das Heftergewölbe mit mehr als 250 Gästen gefüllt.

Die Stimmung war hervorragend und ausgelassen. Bis zur letzten Minute wussten die Gäste nicht, wer die Fastenrede halten würde, bis Susi Speckbacher und Regina Petermüller lauthals ratschend durch den Saal zur Bühne gingen. Vorab unterhielt musikalisch die Sperrstund-Musi, die ebenfalls mit viel Beifall belohnt wurde. Organisiert wurde das Starkbierfest von der örtlichen SPD und CSU. Die beiden Frauen aus dem Mietenkamer Dorfladen, die über jeden und alles Bescheid wissen sind die Vorsitzenden des Frauen- und Müttervereins Susi Speckbacher und Regina Petermüller, Letztere auch aktive Theaterspielerin, und beide faschingserprobt und wortgewandt. Gerade ihr Arbeitsplatz ist es, der so manches an die Oberfläche bringt. So wusste die beiden von der Auseinandersetzung um die Bücherkisteam Mietenkamer Dorfplatz. Während der Architekt die Bücherkiste als Kunstwerk favorisierte, habe der Bauhof ungefragt einen Bücherschrank aufgestellt und damit das künstlerische Ensemble zerstört. Nun müsse man sich fragen, ob sich Leute auf dem Dorfplatz aufhalten dürfen, oder ob diesdas gesamtkünstlerische Bild zerstört. Entsetzt zeigten sich die Frauen, weil Sepp Adersberger im Fernsehen Rottau als Kaff bezeichnet habe, und der Feuerwehrvorsitzende Stefan Hoffmann bei der Einweihung des Gerätehauses die stellvertretende Landrätin mit »Land-Resi« begrüßt hatte. Gemeinschaftssinn müsse auch dritter Bürgermeister Manfred Huber lernen, der seinen VW-Bus immer vor der Kirche parke. Dafür lobten die Rednerinnen Flori Röthinger, der Bürgermeister Stefan Kattari mit seinem Baufahrzeug wieder auf die Straße setzte, nachdem dieser in einer Baugrube gelandet war. Entsetzt zeigten sich die beiden Frauen, dass sich der Förderverein für die Sanierung der Pfarrkirche auflösen und die beliebte Christbaumkugel-Aktion nicht fortsetzen wolle, weil es zu wenige Motive gebe. »Nehmt halt den Pfarrer Horn«, so Susi Speckbacher, den würde sie sich auch an den Baum hängen. Pfarrer Andreas Horn im Publikum meinte hierzu, dass es diese Kugeln dann aber nicht für acht Euro gebe. Leid tat den Frauen der Stampfer Hans, dem die Gemeinde ein Loipenspurgerät kaufte und nun gibt es keinen Schnee mehr. Sie schlugen vor, noch eine Schneekanone obendrauf zu legen, dann könnte der Hans das Skiparadies Bergwiese eröffnen. Natürlich freute sich das Duo, dass die Turnhalle wieder offen ist, und berichteten von dem Training der Feuerwehr, an dem von Woche zu Woche weniger teilnehmen. Wer über bleibt, muss dann Vorsitzender werden. Auch wurde Martin Huber erwähnt, dessen Austritt als Hausmeister der Schule so viel Aufmerksamkeit bekam, wie zuvor keiner der Schulleiter. Huber habe aber auch etliche Schulleiter verschlissen, so die Frauen. Das aus den Schülern, die ihre Radln in den Radkeller schieben mussten, doch etwas geworden ist, belegten die Frauen mit Tom Göls, der die Grassauer CSU führt. Schöne Wadeln habe der neue Schulleiter Marcus Ullrich, schwärmte Regina Petermüller, wie man unschwer beim Gaudi-Fußballturnier habe sehen können. Im Rathaus kennen sich die Bürger nicht mehr aus, nachdem die unterschiedlichen Büros wandern. Selbst Bürgermeister Kattari klopfte an sein eigenes Büro. Da habe es Vorzimmerdame Renate Götze nicht einfach. Ärgerlich sei, dass die Rathausmitarbeiter alle beim Sperrer parken, doch der Parkplatz an der Niedernfeldstraße 100 Meter entfernt, sei einfach zu weit weg. Mit einem blauen Auge kam der Marktgemeinderat davon. Speckbacher und Petermüller informierten, dass sich der Pletschacher Franz beim Einkaufen schwer tue und Küchenpapier mit Klopapier verwechsle und der Wieser Klausi seinen geliebten Spezi nicht trinken könne, weil sein Zahnarzt der Dr. Gustl Trimpl neben ihm sitze. Die Saunagruppe um zweite Bürgermeisterin Daniela Ludwig trifft sich nun regelmäßig zum Clubabend. Nach dem Kenntnisstand der Leviten-Leserinnen werden in Grassau viele Vereine von Frauen gelenkt. Vielleicht könnte auch die Feuerwehr eine Frau leiten. Der Frauen- und Mütterverein sucht ebenfalls einen neuen Vorstand und aufgrund der Gleichberechtigung könnte das doch ein Mann übernehmen. Mit einem Prost verabschiedeten sich die Rednerinnen, die mit lang anhaltenden Applaus für eine Stunde lustige Anekdoten gefeiert wurden. Geschrieben wurde die Festrede von Johanna Steiner. tb

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