Investitionen in die Zukunft

Dreikönigsfrühschoppen der Grassauer SPD

10. Januar 2017

Dreikönigsfrühschoppen der Grassauer SPD

Grassau – Beim Dreikönigsfrühschoppen der Grassauer SPD, wie in jedem Jahr in der Wirtschaft am Reifinger See-, berichteten die Mitglieder der SPD-Marktgemeinderatsfraktion und Bürgermeister Rudi Jantke aus der aktuellen Gemeindepolitik und standen interessierten Gästen Rede und Antwort.

In seiner Begrüßung übte Ortsvereinsvorsitzender Julian Denk deutliche Kritik am zunehmenden Populismus. Der Anschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt habe ihn sehr betroffen und gleichzeitig wütend gemacht. Dieser sei ohne jede Rücksicht auf die Opfer schamlos von Politikern der AfD, aber auch der CSU ausgeschlachtet worden. Für die SPD wünschte sich Denk, dass sie den anstehenden Bundestagswahlkampf mit Bedacht führen werde und sich nicht in den Sog des Populismus hineinziehen lasse. Im Anschluss stellte die SPD-Fraktion wichtige Entwicklungen in der Gemeindepolitik vor.

So gab Hans Hornberger einen Überblick über die anstehende Schulhaussanierung und den Neubau einer Zweieinhalbfach-Turnhalle. Nach dem Beschluss des Marktgemeinderats im vergangenen Sommer seien nun alle Planungen angelaufen und alle Zuschussanträge gestellt. Vom zeitlichen Ablauf, so Hornberger, werde als erstes die alte Einfachturnhalle abgebrochen und an dieser Stelle die Zweieinhalbfach-Turnhalle errichtet. Wenn es nicht zu größeren Verzögerungen komme, könne der Bau bereits Mitte diesen Jahres begonnen werden. Die Fertigstellung sei dann bis Ende 2018 möglich. Parallel dazu könnten bereits ab Februar 2017 im Schulhaus die erforderlichen Maßnahmen für Barrierefreiheit beginnen. In den Jahren 2018 und 2019 werde dann die jetzige sogenannte neuere Turnhalle in Schulräume umgewandelt, so dass im Anschluss bei der Generalsanierung des restlichen Schulhauses keine Klassen ausgelagert werden müssen. Alle geplanten Arbeiten werden wohl nicht vor 2020 abgeschlossen sein.

Bürgermeister Rudi Jantke ergänzte, dass der Zeitpunkt für eine derart große Maßnahme günstig ist. Dazu tragen historisch niedrige Zinsen bei, vielmehr aber noch, dass der Markt Grassau in den vergangenen Jahren solide gewirtschaftet habe. Mit mehr als 2,5 Millionen Euro seien die Rücklagen so hoch wie nie, und nach Abzug der Verbindlichkeiten von 3,3 Millionen Euro belaufe sich die effektive Verschuldung auf lediglich noch 800.000 Euro – auch dieser Wert sei so gering wie lange nicht. Von den geschätzten 12 Millionen Euro Kosten für die gesamte Maßnahme werden beim Markt Grassau nach Abzug der Zuschüsse letztlich zwischen 6,5 und 7,5 Millionen Euro Kosten verbleiben. „Wenn die Gemeinde nicht in Jugend, Bildung und Sport investiert, vergibt sie ihre Zukunft!“, so Jantke wörtlich.

Marina Gasteiger gab einen Überblick über den aktuellen Stand des geplanten Wertstoffhofs. Für diesen sei nun ein Standort im Gewerbegebiet Eichelreuth gefunden. Bezogen werden könne das Grundstück aber erst, nachdem die dort ansässige Baufirma ihren Bauhof in den Ortsteil Kucheln verlagert habe. Das dort notwendige Bebauungsplanverfahren laufe derzeit. Mit der Eröffnung des Wertstoffhofs sei im Herbst 2017 zu rechnen. Zu den großen Vorteilen der neuen Einrichtung, betonte Gasteiger, zähle neben den deutlich erweiterten Öffnungszeiten und der verkehrsgünstigeren Lage auch, dass dann alle Wertstofffraktionen angenommen werden.

Zu den Planungen für einen Neugestaltung des Gewerbeparks nahm Stefan Kattari Stellung. Er begrüßte, dass die unschönen alten Hallen, die zudem energetisch untragbar geworden seien, neu überplant werden sollen. Wichtig sei, dass wieder Gewerbeflächen entstünden, damit nach wie vor möglichst viele Arbeitsplätze für die Bevölkerung in Grassau zur Verfügung stehen. Von den neuen Eigentümern des Gewerbeparks seien bereits die Errichtung einer Tankstelle und eines Baumarkts beantragt worden. Kattari widersprach Pressemeldungen aus einer Versammlung der politischen Mitbewerber, wonach der Marktgemeinderat mit den Planungen überfordert sei, und sah im Gegenteil die Verantwortung beim politischen Gremium, die richtigen Weichen für die dort überfällige Ortsentwicklung zu stellen.

Alfred Körner nutzte die Gelegenheit, sich öffentlich für die großen ehrenamtlichen Leistungen der beiden Feuerwehren in Grassau und Rottau zu bedanken, und hob die dort geleistete Arbeit hervor. In diesem Jahr, so Körner, könne hoffentlich endlich die Erweiterung des Grassauer Feuerwehrhauses in Angriff genommen werden. Der Baubeginn hatte sich verzögert, weil dafür ein Dreieckstausch von Grundstücken notwendig war. Der Marktgemeinderat habe auch die Weichen für den Neubau eines Feuerwehrhauses in Rottau gestellt, so Körner weiter, und am Gedererweg zwei Grundstücke dafür erworben. In diesem Jahr erhalte die Feuerwehr Grassau zudem ein Ersatzfahrzeug für das bisherige Löschfahrzeug, das seit 25 Jahren im Einsatz ist. Die Gemeinde wende allein dafür nach Abzug eines Zuschusses 300.000 Euro auf.

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Familiäre Atmosphäre beim Dreikönigsfrühschoppen der Grassauer SPD im Vereinsheim des SC Reifing. Foto: Kattari

Zum wiederholten Male berichtete Herbert Gschöderer über einen wiederum neuen Sachstand beim Grundstück des ehemaligen Minigolfs an der Mietenkamer Straße. Nachdem die Vorstellungen des Markts Grassau zur touristischen Nutzung nicht wie erhofft umgesetzt wurden, habe der Marktgemeinderat zuletzt beschlossen, die Möglichkeit des Rückkaufs zu nutzen. Wichtig sei, so Gschöderer, dass das Grundstück endlich einer sinnvollen Nutzung zugeführt werde. Dazu konnte Bürgermeister Rudi Jantke berichten, dass bereits zwei Gewerbetreibende Interesse angemeldet haben.

Olaf Gruß hakte an dieser Stelle ein und betonte die Bedeutung des Tourismus für Grassau. Allerdings habe sich die Vermieterstruktur ungünstig verändert – neben dem großen Hotel gebe es immer weniger Kleinvermieter, weil die nachfolgende Generation die kleinen Betriebe oft nicht weiterführe. Dennoch haben sich im vergangenen Jahr die Zahlen mit fünf Prozent mehr Gästen und sogar acht Prozent mehr Übernachtungen wieder etwas erholt und positiv entwickelt. Was noch fehle, sei ein Stellplatz für Campingmobile.

Bürgermeister Rudi Jantke hob abschließend den großen Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger hervor. So sind insgesamt 48 Vereine im Ortsgebiet aktiv. Ohne sie wäre das Gemeindeleben nicht möglich. Auch die politischen Parteien spielten dabei eine wichtige Rolle. So habe die SPD viel erreicht und werde auch in Zukunft noch viel erreichen. Mit einer guten Mischung aus Erfahrung und Jugend sei die SPD Grassau gut gerüstet für die kommende Kommunalwahl. Besonders freute Jantke sich über die jungen Gemeinderäte Marina Gasteiger und Stefan Kattari, den Ortsvereinsvorsitzenden Julian Denk und Tobias Gasteiger, die sich stark engagieren. Mit ihnen und weiteren jungen Kandidaten der letzten Gemeinderatswahlen stehe bereits die nächste Generation in den Startlöchern, damit die SPD weiterhin die bestimmende soziale und politische Kraft in Grassau bleibe.

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