Kattari schlägt 3. Bürgermeister Huber als Moderator vor

29. Januar 2020

Rottau - Stefan Kattari, Bürgermeisterkandidat der Grassauer SPD, sprach am vergangenen Freitag im Rottauer Fischerstüberl über sein Wahlprogramm. Anschließend stellten sich die anwesenden Listenkandidaten für den Marktgemeinderat persönlich vor. Für die Leitung der Podiumsdiskussion aller 5 Bürgermeisterkandidaten, die am 19.2. vom Gewerbeverein Aktives Grassau organisiert wird, schlug Kattari den 3. Bürgermeister Manfred Huber vor.

Gut 60 Personen fanden sich im Saal des Rottauer Gasthofs Fischerstüberl zur Kandidaten- und Programmvorstellung der Grassauer SPD ein. Kattari betonte, dass der SPD-Ortsverein bereits seit September 2019 in mehreren Veranstaltungen sein Programm für die nächste Amtsperiode erläutert und in zahlreichen Veröffentlichungen bekannt gemacht habe. Besonderen Wert haben er und seine Unterstützer darauf gelegt, keine politischen Allgemeinplätze zu verbreiten, sondern ganz konkrete Vorhaben und Projekte zu benennen, die im nächsten Marktgemeinderat rasch angegangen werden sollen.

An erster Stelle sah Kattari die Verbesserung der Wohnungssituation in Grassau. Als Instrumente gegen die Knappheit und unkontrollierte Mietpreissteigerungen benannte er die Weiterführung des Einheimischenmodells für junge Familien und dessen Erweiterung auch auf Eigentumswohnungen. Zusätzlich wolle er, dass Grassau selbst Mietwohnungen baut und im Eigentum behält, um Einfluss auf die Vergabe und die Miethöhen nehmen zu können. Nicht zuletzt sollte versucht werden, die seit 30 Jahren andauernde erfolgreiche Verhinderung von Zweitwohnungen fortzusetzen und deren Bestand sogar weiter zu reduzieren, und auch bisher ungenutzte Potenziale wie Mehrgenerationenwohnen und andere Modelle sollten erschlossen werden.

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Vortrag von Stefan Kattari im Fischerstüberl in Rottau. Foto: Marina Gasteiger

Zu einer lebenswerten Kommune gehören aber auch ausreichende Arbeitsplätze vor Ort und die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, die mit kurzen Wegen erreichbar sein müssten. “Der Stillstand im Gewerbepark tut weh!“, so Kattari. Zu allererst und sehr schnell wolle er sich deshalb zusammen mit dem Marktgemeinderat um eine Lösung im Gewerbepark bemühen. Die dortige trotz jahrelanger intensiver Bemühungen festgefahrene Situation in den Verhandlungen mit den Investoren müsse möglichst bald aufgelöst werden.

Grassau habe in den letzten Jahren sehr viel für die Entlastung der Umwelt getan. An vorderster Stelle sei hier die Errichtung einer Fernwärmeversorgung zu nennen, die auf erneuerbare Energieträger setzt und den Schadstoffaustausch erheblich reduziert. Als nächsten, möglichst schnell zu realisierenden Schritt möchte Kattari auch für Rottau und Mietenkam, die an das vorhandene Leitungsnetz nicht angeschlossen werden können, eigene Wärmelösungen umsetzen.

Ebenfalls zur Entlastung der Umwelt soll mit Unterstützung von Fachleuten für den Markt Grassau ein Verkehrskonzept entwickelt werden, das in einem ersten Schritt eine Analyse der bestehenden Verkehrsströme beinhalten wird. Es müssen Lösungen für die hohe Verkehrsbelastung gefunden werden. Hierzu zählen neue Geh- und Radwege genauso wie verbesserte Busverbindungen und Car-sharing, Rufbus oder andere andernorts bereits erprobte Verkehrsträger. Zum Thema Tourismus stellte Kattari klar, dass dieser ein wichtiger Wirtschaftszweig für Grassau sei, dabei aber stets natur- und ortsverträglich bleiben müsse.

Grassau und Rottau haben zwar mit mehr als 60 Vereinen ein überaus reiches Vereinswesen, das das Gemeindeleben ganz wesentlich stützt. Es werde aufgrund der rechtlichen und bürokratischen Hürden (Stichwort; Datenschutzgrundverordnung) jedoch immer schwieriger, neue Vereinsvorstände zu finden. An dieser Stelle möchte Kattari durch die Einrichtung einer Ehrenamtsstelle in der Gemeindeverwaltung helfen.

Der SPD-Bürgermeisterkandidat forderte die Anwesenden auf, sich auch die anderen Gruppierungen anzuhören. Er selbst tue das auch. Für die Podiumsdiskussion aller Bürgermeisterkandidaten, zu der das Aktive Grassau am 19. Februar einlädt, schlug Kattari den 3. Bürgermeister Manfred Huber als Moderator vor und zollte ihm seinen Respekt für seine stets auf das Wohl der ganzen Gemeinde zie-lende Arbeit. Ein gute Lösung , so Kattari weiter, sei dies für ihn auch deshalb, weil mit Huber die sechste Gemeinderatsliste, die keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten stellt, dadurch auch auf der Bühne vertreten wäre.

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