Kommunalpolitik in schwierigen Zeiten Informationsveranstaltung am 2.5.22 in Grassau

Erster Bürgermeister Stefan Kattari spricht vor der Versammlung

07. Mai 2022

Öffentliche Informationsveranstaltung des SPD-Ortsvereins Grassau Grassau – Im Kleinen Heftersaal des Gasthofs zur Post fand eine kommunalpolitische Informationsveranstaltung des Grassauer SPD-Ortsvereins statt. Der Ortsvereinsvorsitzende und Versammlungsleiter Tobias Gasteiger begrüßte Bürgermeister Stefan Kattari, Altbürgermeister Rudi Jantke, Marktgemeinderätinnen und -räte und Mitglieder des Ortsvereins Grassau und Gäste. Gasteiger gab seiner Freude Ausdruck, dass nach dem coronabedingten Ausfall einer ganzen Reihe von Veranstaltungen bzw. der Durchführung von digitalen Ersatzveranstaltungen in den beiden letzten Jahren nunmehr wieder ein echtes Treffen stattfinden konnte. Die SPD-Fraktionssprecherin Marina Gasteigerberichtete über den Fortgang der Planungen bei den Tennishallen in der Mietenkamer Straße. Die Hallen waren baulich und energetisch in derart marodem Zustand, dass nur eine Neuplanung infrage kam. Noch nicht endgültig entschieden ist über die Planung der Parkplätze. Bei der Belegung der Sportstätten sollen Vereine, Breitensport und Hotelgäste zu je einem Drittel Berücksichtigung finden. Der Bau des in Rottau geplanten neuen Feuerwehrhauses schreitet zügig voran. Die Baukosten werden – nach derzeitigem Stand – ca. 3,6 Millionen Euro betragen. Es soll auch ein neues Löschfahrzeug angeschafft werden. Der Auftrag ist erteilt, die Lieferzeit beträgt jedoch bis zu 48 Monaten. Marktgemeinderat Richard Schreiner berichtete über das Rottauer Fernwärmeprojekt. Bisher haben sich ca. 130 Interessenten gemeldet, was einen wirtschaftlichen Betrieb mit einem eigenen Heizwerk möglich macht. Organisatorisch soll das neue Heizwerk in das bestehende Grassauer Kommunalunternehmen Wärmeversorgung eingegliedert werden. Baubeginn wird voraussichtlich im Sommer sein. Mit dem Projekt wird Rottau unabhängiger von Öl und Gas und tut gleichzeitig etwas für die Umwelt. Das wird sicher eine Aufwertung des Luftkurortes Rottau mit sich bringen sowie Pluspunkte im laufenden Verfahren „Unser Dorf hat Zukunft“. Ob auch Mietenkam künftig mit Fernwärme versorgt werden kann, wird derzeit untersucht.
Marktgemeinderat Franz Heuberger berichtete über das soziale Engagement der Gemeinde und der SPD-Fraktion im Marktgemeinderat. Er strich die besondere Bedeutung der Familienstelle als zentraler Anlaufstelle für alle Mitbürger(innen) mit sozialen Problemen hervor. Besonders hinzuweisen ist in diesem Zusammenhang auf die Grassauer Außenstelle des Pflegestützpunktes Traunstein. Der Stützpunkt berät und unterstützt Pflegebedürftige, Pflegende und alle Interessierten zu Fragen rund um das Thema "Pflege" kompetent aus einer Hand. Auch für Kinder und Jugendliche wird in Grassau viel getan (Jugendtreff, Kindergärten, Schulhausumbau und -Erweiterung usw.). Heuberger wies auch auf die Bedeutung des Grassauer Vereins „Integer“ hin, der für Geflüchtete, zurzeit insbesondere für Flüchtlinge aus der Ukraine bedeutende Integrationsarbeit geleistet hat und weiterhin auch leistet. Über den Stand der Kindertagesstättenplanung in der Gänsbachstraße berichtete Marktgemeinderätin Katharina Schmuck. Nach der Schätzung wird der neue Kindergarten in Holzbauweise 3,25 Millionen Euro kosten. Allerdings ist die Preisentwicklung der Baustoffe derzeit schwierig, sodass noch mit Preissteigerungen zu rechnen ist. Man habe sich deshalb entschieden, auf Leimholz zu verzichten und stattdessen auf Rechtholz (Anrecht der Gemeinde auf Holz im Forst) der Gemeinde zurückzugreifen. Im Erdgeschoß soll eine Kinderkrippe und im Obergeschoß eine Kindergartengruppe installiert werden. Geplant ist zudem der Einbau einer barrierefreien Toilette wie auch eines Aufzugs. Marktgemeinderätin Marina Gasteiger erläuterte schließlich den Gemeindehaushalt des Jahres 2022. Insgesamt umfasst dieser ein Volumen von 31,3 Millionen Euro (Verwaltungshaushalt 17,5 Mio €. und Vermögenshaushalt 13,8 Mio €). Aufgrund der hohen Investitionen sollen 2022 8,1 Mio € und 2023 11,25 Mio € an Krediten aufgenommen werden. Zum Ende des Finanzierungszeitraum Ende 2025 soll der Schuldenstand dann rund 14 Mio € und der Rücklagenstand 2,5 Mio € betragen. Erster Bürgermeister Stefan Kattari berichtete über den Stand des Schulprojekts. Hier hat sich neu ergeben, dass die derzeitige Aula zur Mensa umgebaut wird und im Anbau eine neue Aula mit 400 Plätzen geplant ist. Insgesamt werden in das Schulprojekt 25 Millionen Euro fließen, etwa die Hälfte davon muss die Gemeinde tragen. Er rechnet aber aufgrund der derzeitigen Probleme im Baubereich mit höheren Kosten. Auf positive Entwicklungen wies Kattari hin. Er erwähnte die positive und kooperative Stimmung im Marktgemeinderat, die es über alle Fraktionsgrenzen hinweg möglich mache, sich auf die Weiterentwicklung der Gemeinde zu konzentrieren, ferner die Hilfsbereitschaft der Bürger gegenüber den ukrainischen Flüchtlingen und auch die Auszeichnung Grassaus als bienenfreundlichste Gemeinde in Oberbayern.

Teilen