Rudi Jantke ist jetzt offiziell Altbürgermeister
Grassau (tb) – Ungewohnt festlich wurde die Bürgerversammlung im Heftersaal gestaltet. Die Musiker Wolfgang Diem, Lothar Beyschlag und Julian Steffl eröffneten musikalisch die Versammlung. Grund für die schöne Umrahmung war die offizielle Ernennung des ehemaligen Bürgermeisters Rudi Jantke zum Altbürgermeister.
»Schön, dass du da bist«. Mit diesen Worten richtete sich Bürgermeister Stefan Kattari an Rudi Jantke, dem nunmehr auch offiziell die Würde des Altbürgermeisters überreicht werden konnte. 30 Jahre habe sich Jantke mit außergewöhnlichem Engagement in der Gemeindepolitik engagiert, darunter zwölf Jahre als Marktgemeinderat und anschließend 18 Jahre als erster Bürgermeister. Noch immer werde Jantke bei den Bürgern sehr geschätzt. Er selbst, so Kattari, werde auch immer wieder auf die Leistungen Jantkes angesprochen. So wurden unter Jantke nicht nur die Ortskerne von Grassau, Rottau und Mietenkam saniert, sondern auch der Reifinger Badesee erweitert. Das Kulturleben Hefter wie auch das Chronikprojekt sind auf Jantkes Einsatz zurückzuführen und auch der Neubau der Musikschule, des Veranstaltungsstadels Rottau, die Wärmeversorgung, der Bau des BRK-Gebäudes und schließlich auch die Schaffung eines Dorfladens in Mietenkam wurden unter Jantke realisiert. Zuletzt wurde auch der Bau einer neuen Turnhalle verwirklicht.
Aufgrund der vielfältigen und weitreichenden Verdienste war es nicht verwunderlich, dass in der ersten Geschäftssitzung des neuen Marktgemeinderats schon im Mai des letzten Jahres die CSU gemeinsam mit der Fraktion der Allgemeinen Einwohnerschaft Rottau den Antrag auf Ernennung zum Altbürgermeister stellte, der auch einstimmig von den Räten angenommen wurde. Im Antrag wurde auf Jantkes 18-jährige Tätigkeit als Bürgermeister, seine weitsichtige Politik zum Wohle der Gemeinde und die über Fraktionen hinweg gute Zusammenarbeit im Gremium verwiesen. Beschrieben wurde das konstruktive, angenehme Klima im Marktgemeinderat.
Musikschulleiter Wolfgang Diem, Lothar Beyschlag und Julian Steffl spielten zur Ehre Jantkes »My way« von Frank Sinatra.
»Jeder muss seinen eigenen Weg gehen, jeder brauche zwar Vorbilder, diese aber nur nachzuahmen oder gar zu kopieren wäre falsch. Und so habe ich es versucht, meinen Weg zu gehen«, betonte der Altbürgermeister. »18 Jahre Bürgermeister im Markt Grassau waren eine wirklich schöne Zeit! Das schönste in den Jahren waren die Begegnungen mit den vielen interessanten und netten Menschen«, sagte er. Es seien viele echte Freundschaften entstanden - mit Mitarbeitern, Kollegen im Marktgemeinderat und mit den Bürgermeisterkollegen der Partnergemeinden. Gelitten hätten aber die alten Freundschaften, die er nun wiederbeleben möchte. Zudem freue er sich auf mehr Zeit für die Familie.
Besonders wichtige Aufgaben des Bürgermeisters und des Gemeinderates waren für ihn die Sicherstellung der Daseinsvorsorge, mit Trinkwasserversorgung, funktionierender Abwasserentsorgung, die erneuerbaren Energien, die Unterstützung der Sicherheitseinrichtungen, gute Schulbedingungen und Sportmöglichkeiten zu bieten und die Versorgung der Bevölkerung mit günstigem Wohnraum. Für eine gelungene Gemeinschaft seien auch das Vereinsleben, die Kunst und Kultur, die Bewahrung der Heimatgeschichte und der Erhalt von attraktiven, lebendigen Ortsmitten von Bedeutung. Für die große Mehrheit der Bürger spielten aber auch andere Dinge eine wichtige Rolle. So habe er tatsächlich am meisten Lob und Zuspruch für den Ausbau des Reifinger Badesees, die Ansiedlung des Aldi-Markts, des dm-Markts und die Verlagerung des Wertstoffhofs bekommen. Dabei betonte Jantke, dass für alles was in seiner Amtszeit gelungen sei, eine Gemeinschaftsleistung von Marktgemeinderat, Verwaltung und Bürgermeister erforderlich gewesen sei. Jantke lobte auch die loyalen Beschäftigten in der Gemeinde, auf die er sich stets verlassen konnte und auf die sich auch sein Nachfolger, Bürgermeister Kattari verlassen könne. Er freue sich, dass auch im jetzt amtierenden Marktgemeinderat eine gute Atmosphäre herrsche. Nur gemeinsam ließen sich Probleme lösen, nur in freundlicher Zugewandtheit mache die Arbeit im Gremium Spaß und nur ohne gegenseitige Blockaden, politische oder gar persönliche Anfeindungen gehe es voran in einer Gemeinde. Dies alles wünsche er auch seinem Nachfolger Stefan Kattari. Mit den Worten „alles Gute unserer Heimatgemeinde, alles Gute meinem Markt Grassau“ schloss Jantke seinen Dank für die erhaltene Ehre.
Kattari überreichte die Ehrenurkunde und dankte auch Sabine Jantke mit einem Blumenstrauß, die ihren Mann während der Zeit im Amt unterstützte.
Von Tamara Eder