„Sein Wort findet stets Gehör im Gemeinderat“

29. Februar 2020

Der amtierende Bürgermeister über den Kandidaten Stefan Kattari beim Kommunalpolitischen Aschermittwoch

Grassau – Bereits zum 35. Mal jährte sich der Politische Aschermittwoch des Grassauer SPD-Ortsvereins, traditionsgemäß in Mietenkam. Im Dorfsaal trafen sich Bürgermeister Rudi Jantke, Bürgermeisterkandidat Stefan Kattari, die Kandidatinnen und Kandidaten für den nächsten Gemeinderat sowie Grassauer und Mietenkamer Gäste zu Kattaris Vortrag über das Wahlprogramm der SPD und seine persönlichen Ziele für die nächsten sechs Jahre.

Nach der Begrüßung durch den Ortsvereinsvorsitzenden Tobias Gasteiger eröffnete Kattari seine Ausführungen mit einem Dank an alle, die ihn bisher im Wahlkampf unterstützt hätten. Er strich heraus, dass der Wahlkampf bislang sehr fair verlaufen ist, was mit Blick auf Nachbarorte keine Selbstverständlichkeit sei. Auch aus der Bevölkerung habe er viele aufmunternde Worte erhalten, die ihn in seinem Entschluss, Grassauer Bürgermeister zu werden, bestärkt hätten.

An erster Stelle seines Programms sah Kattari die Verbesserung der Wohnungssituation in Grassau. Er wolle gegen die Knappheit des Wohnraums und gegen unkontrollierte Mietpreissteigerungen mit einem Bündel von Maßnahmen vorgehen, wie z. B. die Weiterführung des Einheimischenmodells für junge Familien, bei Bedarf auch Eigentumswohnungen im Einheimischenmodell, Mietwohnungen in Gemeindehand und weitere Begrenzung der Zweitwohnungen.

Zu einer lebenswerten Kommune gehören auch ausreichende Arbeitsplätze vor Ort und die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, die mit kurzen Wegen erreichbar sein müssten. Auch mit Blick auf den Klimaschutz sei diese Forderung wichtig. Vor allem der Gewerbepark werde und müsse den nächsten Marktgemeinderat beschäftigen, denn trotz jahrelanger intensiver Bemühungen ist es noch nicht gelungen, die festgefahrene Situation in den Verhandlungen mit den Investoren aufzulösen. Es sei eines der wichtigsten Ziele der nächsten Wahlperiode, wieder Bewegung in das Projekt zu bringen.

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Stefan Kattari referiert beim Kommunalpolitischen Aschermittwoch (Foto Hahn)

Auf sozialem und kulturellem Gebiet habe Grassau schon in der Vergangenheit viel geleistet. Mehrere Kindergärten, eine Familienstelle, eine Musikschule für das gesamte Achental, eine Gemeindebücherei, ein Senioren- und Behindertenbeauftragter sowie ein Kulturbeauftragter sind geschaffen bzw. eingesetzt worden. Die Grassauer Schule wird zurzeit mit Millionenaufwand saniert, umgebaut und wurde bereits um eine moderne Turnhalle erweitert. Auch in Zukunft – so Kattari – wird das Engagement der Marktgemeinde auf diesen Feldern unverändert stark bleiben. Für die nahe Zukunft ist ein weiterer Kindergarten im Grassauer Südosten geplant. Marktgemeinderatskandidatin Sandra Bachmeir wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Kattari als einziger der Bürgermeisterkandidaten bei der Podiumsdiskussion in Rottau die Notwendigkeit einer neuen Kindertagesstätte klar benannt habe, obwohl er als einziger selbst keine Kinder habe.

Grassau habe in den letzten Jahren sehr viel für die Klimaschutz getan. An vorderster Stelle sei hier die Errichtung einer Fernwärmeversorgung zu nennen, die auf erneuerbare Energieträger setzt, den Schadstoffausstoß erheblich reduziert und so das Klima effektiv schützt. Als nächsten, möglichst schnell zu realisierenden Schritt möchte Kattari auch für Rottau und Mietenkam, die an das vorhandene Leitungsnetz wegen zu großer Entfernungen und hierdurch gegebener Wärmeverluste nicht angeschlossen werden können, eigene Wärmelösungen möglich machen. Ebenfalls zur Entlastung der Umwelt, aber auch zur Hebung der Lebensqualität, soll mit Unterstützung von Fachleuten für den Markt Grassau ein Verkehrskonzept entwickelt werden, das in einem ersten Schritt eine Analyse der bestehenden Verkehrsströme beinhalten wird. Es müssen Lösungen für die hohe Verkehrsbelastung gefunden werden. Hierzu zählen für Kattari neue Geh- und Radwege genauso wie verbesserte Busverbindungen und Carsharing, Rufbus oder andere andernorts bereits erprobte Verkehrsträger. Zum Thema Tourismus stellte Kattari klar, dass dieser ein wichtiger Wirtschaftszweig für Grassau sei, dabei aber stets natur- und ortsverträglich bleiben müsse. Es sei auch immer darauf zu achten, dass touristische Angebote Einheimischen und Gästen gleichermaßen zugutekommen sollten. Grassau hat zwar mit mehr als 60 Vereinen ein überaus reiches Vereinswesen, das das Gemeindeleben ganz wesentlich stützt. Es werde aufgrund der rechtlichen und bürokratischen Hürden (Stichwort: Datenschutzgrundverordnung) jedoch immer schwieriger, neue Vereinsvorstände zu finden. An dieser Stelle möchte Kattari durch die Einrichtung einer Ehrenamtsstelle in der Gemeindeverwaltung helfen. Im Anschluss an das Referat stellten sich die Marktgemeinderatskandidat(inn)en einzeln vor. Es war gelungen, neun Frauen für die Kandidatur zu gewinnen, ein Ergebnis, das sowohl der Bürgermeisterkandidat als auch der Vorsitzende des Ortsvereins voller Stolz betonten: „So weiblich war die SPD-Liste in Grassau noch nie!“

Bürgermeister Rudi Jantke nutzte die Gelegenheit als 2. Vorsitzender des SPD-Ortsvereins, um die Leistungen der Gemeinde Grassau in den letzten zwei Jahrzehnten insbesondere auf sozialem, kulturellem und umweltpolitischem Gebiet zusammenzufassen. Kattari bezeichnete er als seinen, so wörtlich, „Wunsch-Nachfolger“, dem er zutraue, auf dieser Basis nicht nur erfolgreich weiterzuarbeiten, sondern mit Erfahrung, Weitsicht, Kompromissfähigkeit und Toleranz die Geschicke von Grassau zu lenken: „Sein Wort findet stets Gehör im Gemeinderat“.

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Bürgermeister Rudi Jantke gratuliert Stefan Kattari zu seiner Kandidatur (Foto Klajic)

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