SPD-Fraktion besuchte Grassauer Kindergärten

22. Februar 2019

Um sich ein Bild von der aktuellen Situation zu machen, besuchten die Mitglieder der SPD-Fraktion im Marktgemeinderat die beiden Kindergärten St. Irmingard und Maria Himmelfahrt in Grassau. Deren beiden Leiterinnen sowie die Verwaltungsleiterin des Kita-Verbunds wiesen auf Verbesserungsmöglichkeiten hin und bedankten sich für die unkomplizierte Unterstützung durch die Gemeinde. Ein Besuch der Fraktion im Rottauer Kindergartens ist bereits für April vorgesehen.

Grassau – Zu den Besonderheiten des Kindergartens St. Irmingard zählt die Integrationsgruppe, erklärte Leiterin Sonja Fischer den Mitgliedern der SPD-Fraktion. Diese Gruppe ist mit 15 Kindern kleiner als andere Kindergartengruppen, gleichzeitig stehen mehr Betreuerinnen zur Verfügung. Integrationsgruppen werden neuerdings nicht mehr eingerichtet, so Monika Irger, die Verwaltungsleiterin des Kita-Verbunds, stattdessen werden Inklusions-Gruppen geschaffen. Irger sieht jedoch große Vorteile in der Form der Integrationsgruppe, diese werde daher in Grassau beibehalten. Für die Kinderkrippe wünsche man sich ein Bewegungspodest, damit sich die Krippenkinder auf mehreren Ebenen im Raum bewegen können, ergänzte Sonja Fischer. Bürgermeister Rudi Jantke habe hierfür bereits die Unterstützung der Gemeinde signalisiert.

2019_02_18_St_Irmingard_SPD_Grassau
Neben dem Bällebad im Kindergarten St. Irmingard (v.l.): Die Mitglieder der SPD-Gemeinderatsfraktion Marina Gasteiger, Herbert Gschöderer und Stefan Kattari und Kindergartenleiterin Sonja Fischer. Foto Olaf Gruß.

Im Kindergarten Maria Himmelfahrt besteht seit mehreren Jahren zusätzlich zu den Kindergartengruppen ein Hort für Grundschulkinder, der sehr gut angenommen wird. Darüber hinaus wird auch die kürzlich in den Räumen des Familientreffs eingerichtete Kinderkrippe betreut. Leiterin Irene Stemmer erläuterte, dass sich die Kindergartenkinder nach der Eingewöhnungsphase tageweise selbst aussuchen dürfen, in welcher Gruppe sie spielen möchten, was die Eigenverantwortung stärkt. Trotz der großzügigen Räumlichkeiten gelange der Kindergarten Maria Himmelfahrt an seine Grenzen. So fehlten etwa mittlerweile abtrennbare Räume für Sozialpädagogen. Auch für den Hort gebe es eine Warteliste. Monika Irger und die beiden Leiterinnen betonten jedoch auch, dass es vor allem der Mangel an ausgebildetem Personal sei, der ihnen derzeit die größten Schwierigkeiten bereite.

2019_02_18_Maria_Himmelfahrt_SPD_Grassau
Im Kindergarten Maria Himmelfahrt (v.l.): Leiterin Irene Stemmer, die Mitglieder der SPD-Gemeinderatsfraktion Marina Gasteiger, Stefan Kattari und Herbert Gschöderer sowie die Leiterin des Kita-Verbunds Monika Irger. Foto Olaf Gruß.

Marktgemeinderat Stefan Kattari fragte, wie viele Frauen und Männer in den beiden Kindergärten tätig seien. Je Kindergarten arbeiteten derzeit 15 Frauen, so die Auskunft von Monika Irger. Sie bedauerte, dass aktuell kein einziger Erzieher dem Team angehöre. Marktgemeinderätin Marina Gasteiger erkundigte sich nach der Herkunft des Mittagessens. Beide Kindergartenleiterinnen betonten, dass sie vor Ort frisch gekochtes Essen bevorzugen würden, dies aber aus mehreren Gründen derzeit nicht möglich sei – die Kosten spielen dabei ebenso eine Rolle wie die teils unzureichenden Räumlichkeiten. Das hat zur Folge, dass in St. Irmingard die Eltern das Mittagessen mitgeben und in Maria Himmelfahrt das Mittagessen von einem Caterer angeliefert werde. Wie die Leiterinnen das „Gute-Kita-Gesetz“ einschätzen, mit dem eine finanzielle Entlastung der Eltern einhergeht, wollte Marktgemeinderat Olaf Gruß wissen. Monika Irger begrüßte die Entlastung für die Eltern, wies aber darauf hin, dass den Kindern mit einer Verbesserung der Qualität mehr gedient wäre. Von einer moderaten Verkleinerung der Regelgruppen, etwa von 25 auf 20 Kinder, wäre schon eine deutliche Verbesserung der Betreuung zu erwarten, so Sonja Fischer und Irene Stemmer übereinstimmend.

Marktgemeinderat Herbert Gschöderer nahm Bezug auf die Kinder der Asylsuchenden und erkundigte sich nach den Erfahrungen vor Ort. Die Situation im Herbst 2015 habe insbesondere den Kindergarten St. Irmingard vor eine große Herausforderung gestellt, so Monika Irger. Sie stellte heraus, dass die Schwierigkeiten in der Regel nicht bei den Kindern selbst, sondern im familiären Umfeld lägen, etwa weil in der Familie nicht oder kaum gelesen werde, weil es schwierig sei, Informationen an die Eltern heranzutragen oder weil in manchen Familien Vorurteile gegen andere Asylsuchende vorhanden seien. Irger bedauerte, dass die gesellschaftliche Durchmischung nicht ideal sei. Während die Kinder von Asylsuchenden hauptsächlich im nähergelegenen Kindergarten St. Irmingard angemeldet seien, weise der Kindergarten Maria Himmelfahrt etwa ein Drittel Kinder von ausländischen Mitbürgern aus osteuropäischen Staaten auf.

Marina Gasteiger und Olaf Gruß wiesen darauf hin, dass sich die SPD-Fraktion bereits seit zwei Jahren Gedanken über eine weitere Kinderbetreuungseinrichtung im Ort macht. Die übergangsweise Einrichtung der Krippe in den Räumen der Familienstelle zeige deutlich, dass der Bedarf dafür vorhanden sei. In der gemeindlichen Finanzplanung seien deshalb für 2022 bereits Mittel veranschlagt worden. Monika Irger bedankte sich abschließend für die stete Unterstützung der Kindergärten durch Gemeindeverwaltung, Marktgemeinderat und Bürgermeister.

Teilen