Das Ziel des Agenda Arbeitskreises erneuerbare Energien sei Wege zu erarbeiten, wie Grassau langfristig energieunabhängig werden kann, erläuterte Sebastian Noichl, Sprecher des Arbeitskreises. Mit „energieunabhängig“ ist gemeint, dass möglichst alle Energie vor Ort selbst erzeugt wird. Zurzeit werden in Grassau über 20.000 MWh Strom im Jahr verbraucht. Damit diese Menge vor Ort aus erneuerbaren Energien erzeugt werden kann, müssten viele kleine Bausteine ineinandergreifen. Besonders günstig und in Grassau noch stark ausbaufähig ist Photovoltaik. Sebastian Noichl hat in einem Luftbild beispielhaft dargestellt, wie viele Dächer geeignet sind, aber noch nicht für Photovoltaik genutzt werden. Wird dieses große Potential nicht genutzt, müssten Freiflächenphotovoltaikanlagen in einer Größenordnung von 35 ha errichtet werden. Im Energienutzungskonzept für das Achental kann aber nachgelesen werden, dass zwei Drittel der Stromenergie auf Dächern gewonnen werden können. Es war einhellige Meinung der Anwesenden, wo neben dem 1. Bürgermeister Stefan Kattari auch die Marktgemeinderäte Katharina Schmuck und Olaf Gruß anwesend waren, dass dies der deutlich bessere Weg wäre, da eine Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft nicht akzeptabel ist. Hinzukommen müssten aber eine Reihe weiterer Bausteine, erläuterte Sebastian Noichl, wie nicht zuletzt das Thema Energiesparen, Speicherung von Energie und auch die Nutzung von Windenergie. Wobei der Arbeitskreis sich nicht mit dem Thema großer Windräder auseinandersetzt. Als einen der nächsten Schritte, schlägt der Arbeitskreis vor, sollten in Grassau Messungen durchgeführt werden, ob sich Kleinwindkraftanlagen entsprechend rentieren könnten. Der Input von Sebastian Noichl löste natürlich kritische Nachfragen und Diskussionen aus, aber alle waren sich einig, dass das Thema Energieunabhängigkeit wirklich wichtig ist. Alle müssten noch stärker aktiv werden. Bei der Energiewende könne auch jeder Haushalt profitieren, wenn man sich z.B. über Bürgergenossenschaften an Investitionen beteiligt. Auf jeden Fall werden sich die SPD Marktgemeinderäte, wie auch der 1. Bürgermeister für eine weitere schrittweise Untersuchung und sozialgerechte Umsetzung der einzelnen notwendigen Bausteine einsetzen.