Das Ökomodell bietet viele Chance für die Gemeinden des Achentals. Bei einem Treffen am 27.3.2023 des SPD Ortsvereins Grassau im ‚Da Pino‘ im Tennisheim am 27.3.2023 hatte der Ortsvereinsvorsitzende Tobi Gasteiger das Vergnügen den seit Jahresbeginn wirkenden Geschäftsführer des Ökomodells Achental Christoph Bauhofer zu begrüßen.
In seinen einführenden Worten betonte Bauhofer das Riesenpotential, welches das Ökomodell für die Zusammenarbeit der Gemeinden über die Grenzen hinaus mit den anderen Kommunen biete. Dies gelte insbesondere für die Bereiche Energie und Mobilität sowie Landwirtschaft und Naturschutz. Ein konkretes Projekt sei dabei bis zum Jahre 2030 70 % der im Tal erforderlichen Energie in Form von Elektrizität und Wärme aus regenerativen Energien zu gewinnen. Derzeit werden 161 000 MW/h verbraucht. Dies verlange sowohl das Sammeln von Ideen aber auch insbesondere die praktische Umsetzung unter möglichst breiter Beteiligung der Bewohner des Achentals. Dies umfasse einerseits die Energiegewinnung und andererseits die Einsparungen. Man könne dabei die Ideen zum Carsharing aufgreifen, aber auch an eine Bürgerenergiegenossenschaft denken, so Bauhofer.
Bei der Umsetzung ist es notwendig, sich aktiv und auch wortstark für die Ziele einzusetzen und nicht immer die Meinungsbildung den kleineren aber lautstarken gegnerischen Minderheiten zu überlassen.
Auf die Frage von Tobias Gasteiger ergänzte der Referent, dass bislang erst 38 % des Stroms und der Wärme aus regenerativen Quellen im ganzen Achental erzeugt werde. Xaver Schreiner erhoffte sich von der neuen Leitung des Ökomodells Achental deutlich mehr Offenheit und Klarheit über die Ziele und Aktivitäten. Dadurch könnten auch mehr Teile der Bevölkerung in die aktive Teilnahme an der Klimapolitik in ihrem eigenen Lebensumfeld einbezogen werden. Altbürgermeister Rudi Jantke betonte, dass eine sinnvolle Energiepolitik im Achental nur dann betrieben werden könne, wenn sich die Stromnetze in den Händen der hiesigen Kommunen befinden würden. Die bewährte kommunale Hoheit über das Wasser und die Wasserleitungsnetze zeigen beispielhaft die Notwendigkeit. Bürgermeister Stefan Kattari sieht die Marktgemeinde Grassau mit ihrem Einsatz beim Aufbau des Fernwärmenetzes in Grassau, Rottau und möglicherweise auch bald in Mietenkam auf dem richtigen Weg zur Reduzierung des Rohstoffverbrauchs für die Wärmegewinnung. Insbesondere das aufgebaute und weiter aufzubauende Leitungssystem ist eine gute Grundlage auch für die Wärmeverteilung der Zukunft unabhängig von deren Erzeugung. Marktgemeinderat Olaf Gruß fragte nach der Bürgerenergiegenossenschaft und betonte die Notwendigkeit und den Sinn der Beteiligung aus der Mitte der Bevölkerung. Dies habe auch das Bürgersolarkraftwerk in Grassau gezeigt und manch einer der damaligen Anteilseigner warte mit Sicherheit auf ähnliche Investitionsmöglichkeiten. Silke Schwinghammer erhoffte sich, dass durch mehr Förderung auch die Bereitschaft in der Bevölkerung wachsen werde sich am Prozess der Gebäudesanierung aktiv zu beteiligen und damit besonders zu Energieeinsparungen bei der Wärmegewinnung beizutragen. Damit könnte auch ein für jeden Bürger einsehbares Energie-Monitoring beitragen, so Gasteiger, bei dem jeder Bürger im Achental die Fortschritte bei der Erreichung des 70%-Ziels ablesen könne. Zum Abschluss wünschte Gasteiger dem Geschäftsführer des Ökomodells eine glückliche Hand bei der Umsetzung seiner Ziele im Interesse des Achentals.
Grassau, 3. April 2023 Olaf Gruß
Bild(Silke Schwinghammer) von links Bürgermeister Stefan Kattari, Dr. Ulrich Warweg, Evelyn Kirrmann, Geschäftsleiter des Ökomodells Christoph Bauhofer, Ortsvereins-Vorsitzender Tobias Gasteiger, Peter Biebl, Altbürgermeister Rudi Jantke und Sabine Jantke