„Wir haben ein sehr gutes Ergebnis erzielt, obwohl wir einen Sitz verloren haben", so lautete das Fazit des SPD-Ortvereinsvorsitzende Dieter Hahn zur Kommunalwahl in Grassau. Mitglieder und Kandidaten des SPD-Ortsvereins Grassau waren zu einer „Wahlnachlese" im Hefterstüberl des Gasthofes zur Post zusammen gekommen, um miteinander über den Verlauf und die Ergebnisse der Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen in Grassau zu diskutieren.
Nach einem kurzen Abriss über die Aktivitäten des Ortsvereins zur Wahl in den letzten anderthalb Jahren - die ersten Vorbereitungen fanden bereits Ende 2012 statt - stellte Hahn in seinem Bericht die Ergebnisse in nüchternen Zahlen dar.
Die Ergebnisse der Gemeinderatswahl weichen nur gering von den 2008 erzielten Werten ab. Der größte Verlust liegt bei 2,2%, der größte Gewinn bei 2,0%. Die Grassauer SPD hat 1,1 % verloren, aber mit 32,2% Stimmanteil wieder das beste Ergebnis von allen Gruppierungen erzielt. Wesentlichen Einfluss auf die Sitzverteilung hatte aber das geänderte Auswertungsverfahren. Während nach dem alten Verfahren die SPD noch 7 Sitze erhalten hätte, ergaben sich nach dem nunmehr angewendeten Hare-Niemeyer-Verfahren nur 6 Sitze im Marktgemeinderat für die Grassauer SPD.
Leider verschenkten die Wähler bis zu 10% ihres Stimmrechts, im Mittel wurden in der Wahlkabine nur 18 von 20 möglichen Stimmen angekreuzt. Anders die Briefwähler, bei denen rund 19 Stimmen vergeben wurden. Fast die Hälfte der Wähler hatte von der Möglichkeit der Briefwahl Gebrauch gemacht – doppelt so viele wie bei der letzten Wahl. Etwa die Hälfte der Wähler ist „ihrer Liste treu" und davon wieder die Hälfte ändert auch nichts in der Liste.
Bedauerlicherweise ist es trotz großen Aufwands nicht gelungen, die Abnahme der Wahlbeteiligung zu stoppen: so Hahn, nur noch 55% der Wahlberechtigten haben teilgenommen. Obwohl die Zahl der Wahlberechtigten in der Gemeinde um 8% gegenüber 2008 zugenommen hat, ist die Zahl der abgegebenen Stimme nahezu gleich geblieben.
Zufrieden zeigte sich auch der wiedergewählte Bürgermeister Rudi Jantke. Fast 80% der Stimmen zeigen, dass die Bürger mit der von Ihm betriebenen Politik des „Miteinander" im Gemeinderat zufrieden seien, so Jantke. Wünschenswert wäre jetzt noch, dass trotz des Wahl-Marathons der letzten anderthalb Jahre die Bürger noch genügend Interesse für die letzte, aber fast wichtigste Abstimmung über die Zusammensetzung des Europäischen Parlaments aufbringen. So hoffe er, dass unsere Region mit Maria Noichl aus Rosenheim eine engagierte Vertreterin im Europaparlament bekommen werde. Mit einer starken Wahlbeteiligung können die Bürger auch zum Ausdruck bringen, wie wichtig ihnen Europa ist und insbesondere der über die letzten Jahrzehnte gesicherte Frieden und die errungene Freiheit.