Der Bericht aus dem Marktgemeinderat stand in diesem Jahr im Mittelpunkt der SPD-Jahreshauptversammlung im Gasthof zur Post. Die Marktgemeinderäte und Bürgermeister Rudi Jantke stellten die wichtigsten Entwicklungen in der Gemeinde vor. Ortsvereinsvorsitzender Julian Denk zog eine positive Bilanz des vergangenen Jahres.
Grassau – Mit mehreren Veranstaltungen, darunter dem Dreikönigsfrühschoppen, dem politischen Aschermittwoch und einem Sommerfest, sei der SPD-Ortsverein Grassau auch im vergangenen Jahr wieder aktiv gewesen, berichtete Vorsitzender Julian Denk. Er erinnerte an das 60jährige Jubiläum des Ortsvereins und verwies auf 30 Jahre erfolgreiche Gemeindepolitik unter einem SPD-Bürgermeister in Grassau. Denk betonte auch das Engagement der SPD-Gemeinderäte und vieler Mitglieder, die gegen die AfD-Veranstaltung in Grassau Flagge gezeigt hatten.
Die Gemeinderäte stellten anschließend die wichtigsten Themen aus der aktuellen Gemeindepolitik vor. So habe der zukünftige Betreiber des Wertstoffhofs, die Firma Schaumeier, nach längerer Suche und mit Unterstützung der Gemeindeverwaltung ein geeignetes Grundstück im Gewerbegebiet Eichelreuth gefunden, berichtete Marina Gasteiger. Dieser Standort wurde erst möglich, da die Baufirma Mix-Hornberger bereit ist, in Kucheln ein neues Grundstück zu beziehen. Nach Abschluss des dortigen Bebauungsplan-Verfahrens werde zunächst die Baufirma umziehen, dann der Wertstoffhof. Die Frist wurde vom zuständigen Landratsamt Traunstein bis Mitte 2017 verlängert.
In unmittelbarer Nähe, im jetzigen Gewerbepark südlich der Bahnhofstraße, stünden nach langem Stillstand endlich Änderungen an, freute sich Stefan Kattari. Der Gewerbepark drohte zu einer Gewerbebrache zu verkommen. Dem Marktgemeinderat sei nun ein erstes Konzept der neuen Investoren vorgestellt worden. Wichtig sein nun, so Kattari, wohnortnahe Arbeitsplätze in Grassau zu halten oder neue hinzu zu gewinnen. Gerade aus den Reihen der SPD seien zudem auch Sozialwohnungen in der geplanten Wohnbebauung angeregt worden. Zur Diskussion über einen geplanten Baumarkt und eine Tankstelle gab Kattari zu bedenken, dass der Markt Grassau nicht Grundstückseigentümer sei. Man sei deshalb gut beraten, das Gespräch mit den Investoren zu führen und sich auf einen Kompromiss zu verständigen. Er sei überzeugt davon, dass ein Baumarkt weitere Kaufkraft nach Grassau bringen werde.
Bürgermeister Rudi Jantke stellte klar, dass das Ortszentrum auch nicht unter der Ansiedlung von Lidl und Aldi gelitten habe. Im Gegenteil brächten die Märkte sogar Kunden für den weiteren Einzelhandel nach Grassau und vermieden, dass Kaufkraft der eigenen Bürger in andere Gemeinden abflösse. Zudem sollte auch die Konsumentenseite betrachtet werden - für die Bürger ist eine wohnortnahe Versorgung mit kurzen Wegen ein großer Vorteil. Die unbestreitbaren Änderungen im Ortszentrum seien oft auf fehlende Nachfolger zurückzuführen. Auch der Internethandel und die Ansiedlung von Outlet-Centern an Autobahnausfahrten werden mehr und mehr spürbar. Ebenso wie die Märkte im Gewerbegebiet Eichelreuth werde im Übrigen auch der Wertstoffhof als Frequenzbringer Kaufkraft im Ort halten. Jantke bezeichnete die Neuordnung des Gewerbeparks als große Chance für Grassau.
„Das Projekt Schule ist jetzt entschieden“ freute sich Hans Hornberger. Es werde nun die große Lösung verfolgt, die neben energetischer Sanierung und behindertengerechtem Ausbau auch den Neubau einer 2,5fach-Turnhalle und die Einrichtung eines Probenraums für die Marktkapelle umfasst. Von den geplanten 11,8 Mio. Euro Kosten werde die Gemeinde etwa 7,5 Mio. Euro tragen. Hornberger begrüßte die Investitionen für Kinder und den Breitensport. Besonders erfreulich sei, dass die Entscheidung mit nur einer Gegenstimme gefasst wurde. Dass der Markt Grassau finanziell gut aufgestellt ist, konnte Alfred Körner berichten. So sei der Schuldenstand nach Abzug der Rücklagen auf unter eine Million Euro gesunken. Grassau habe sich damit seit Jahren kontinuierlich auf die großen Aufgaben vorbereitet, die die Schulhaussanierung, aber auch beispielsweise die Feuerwehrhäuser in Grassau und Rottau mit sich bringen werden.
Über zwei Planungen an der Mietenkamer Straße berichteten Herbert Gschöderer und Olaf Gruß. Nachdem sowohl ein Caravan-Park als auch ein Hotelneubau südlich der Tennishallen geplatzt waren, könnten nun an dieser Stelle Appartments für Mitarbeiter des Golfresorts entstehen, so Gschöderer. Dadurch würden auf dem eigentlichen Hotelgelände weitere Übernachtungskapazitäten frei. Mit der Errichtung eines eigenen Bürogebäudes ebenfalls südlich der Tennishallen könne die Grassauer Firma Infomax mit mittlerweile 26 Mitarbeitern, die neueste Technologien und Ausbildungsplätze in Grassau biete, am Ort gehalten werden, führte Olaf Gruß aus. In einem zweiten Gebäude sollen nach heutigem Stand ein Friseur, eine Steuerberatung und eine Physiotherapie-Praxis untergebracht werden.
In ihrem Kassenbericht zog Kassierin Sabine Jantke eine positive Bilanz. Petra Bämayr bestätigte als Kassenprüferin die ordnungsgemäße Kassenführung. Der Vorstand wurde anschließend ohne Gegenstimme entlastet.